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Die Agglomeration Freiburg gibt über 80 kofinanzierbare Massnahmen im Rahmen ihres Agglomerationsprogramms der 5. Generation (AP5) bekannt.

Nach der öffentlichen Vernehmlassung wurde das Agglomerationsprogramm der 5. Generation unter Berücksichtigung der von verschiedenen öffentlichen und privaten Akteuren vorgebrachten Bemerkungen angepasst. Die Agglomeration Freiburg enthüllt heute die Liste der Infrastrukturprojekte, die sich aus dieser Planung ergeben und deren Arbeiten für den Zeithorizont 2028-2032 geplant sind. Der Gesamtwert der 84 Massnahmen, die für eine Kofinanzierung durch den Bund in Frage kommen, wird auf fast 140 Millionen Franken geschätzt. Insgesamt umfasst das AP5 313 Massnahmen, davon 175 im Bereich Mobilität, 87 im Bereich Natur- und Landschaftsschutz und 51 im Bereich Siedlungsentwicklung.

Im Anschluss an die öffentliche Vernehmlassung des AP5, die vom 24. Mai bis zum 24. August 2024 dauerte, wurde das Agglomerationsprogramm der 5. Generation unter Berücksichtigung der von den Bürgern, Unternehmen und Gemeinden vorgebrachten Bemerkungen und der kantonalen Vorentscheide angepasst. In enger Zusammenarbeit mit den 25 teilnehmenden Gemeinden und dem Kanton hat die Agglomeration Freiburg eine Auswahl der in das AP5 aufzunehmenden Massnahmen sowie deren Priorisierung vorgenommen. Insgesamt werden dem Bund am 5. Juni 2025 313 Massnahmen unterbreitet, davon 175 Massnahmen im Zusammenhang mit der Mobilität, 51 Massnahmen im Zusammenhang mit der Siedlungsentwicklung und 87 Massnahmen im Zusammenhang mit dem Natur- und Landschaftsschutz. Der Gesamtbetrag der 84 Massnahmen, die für eine Kofinanzierung durch den Bund in Frage kommen, d.h. die Massnahmen im Zusammenhang mit der Verkehrsinfrastruktur der Priorität A, wird auf 140 Millionen Franken geschätzt. Die Umsetzung der im Rahmen des AP5 vorgesehenen Massnahmen mit Priorität A wird gemäss den Bundesrichtlinien zwischen 2028-2032 erfolgen.

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Massnahmen, die dem Bund am 5. Juni 2025 vorgelegt und von diesem geprüft werden, um den Kofinanzierungssatz des Bundes für das AP5 festzulegen. Letzterer wird sich auf 30 bis 50% der Projektkosten belaufen.

Siedlungsentwicklung

Planung der Siedlungsentwicklung für eine Agglomeration mit 300'000 Einwohnern und Arbeitsplätzen insgesamt

Um die Siedlungsentwicklung bis 2040 zu projizieren, hat die Agglomeration Freiburg neun strategische Perimeter identifiziert, die Gebieten mit hoher Aufnahmekapazität entsprechen: „Givisiez Gare-Corberaye“, „Autobahnausfahrt Fribourg Sud-Belle Croix“, „Agy-Torry Est“ , „Freiburg Zentrum“, „Marly (Route de Fribourg-MIC)“, „Freiburg-Schönberg“, „Birch - Düdingen Bahnhof“, „Saane West (Avry-Neyruz-Matran)“ und „Farvagny-Rossens“. In jedem Perimeter wurde eine gründliche Analyse der Möglichkeiten durchgeführt, um die Umsetzung wichtiger Infrastrukturen zu planen und zu koordinieren, die für die zukünftige Entwicklung jeder Zone in Bezug auf Mobilität, Siedlungsentwicklung und Landschaft von entscheidender Bedeutung sind. Das AP5 zielt auf eine strategische Planung ab, um die räumliche Entwicklung der Agglomeration, die bis zum Jahr 2040 auf 300.000 Einwohner und Arbeitsplätze zusammen anwachsen könnte, zu antizipieren und in einen Rahmen zu stellen.

Mobilität

Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel im gesamten Perimeter

Durch die Umsetzung des AP5 plant die Agglomeration Freiburg, die Verbindungen im öffentlichen Verkehr zu verbessern, damit 75% ihrer Einwohner über eine gute Anbindung verfügen, die einem 15-Minuten-Takt der Busse entspricht. Im Zentrum sollen ÖV-Adern mit Buslinien auf hohem Serviceniveau eingerichtet werden, die eine schnelle und gut getaktete Verbindung zwischen den verschiedenen zentralen Bereichen der Agglomeration ermöglichen. Regionale starke Achsen sind in Richtung Tafers, Gibloux und Le Mouret geplant, um den regionalen Bahnanschluss zu ergänzen. Darüber hinaus sollen neue ÖV-Anlagen entstehen, um die Verbindungen zwischen dem Eisenbahn-, dem Regional- und dem städtischen Netz zu verbessern.

Mehr als 300 Kilometer Fahrradverbindungen geplant, um die Gemeinden zu verbinden

Ein weiterer Schwerpunkt des AP5 ist der Ausbau der Fahrradinfrastruktur. Die TransAgglo, die zwei starken Achsen für sanfte Mobilität mit einer Länge von 31 Kilometern darstellt, wird erweitert. Darum herum soll ein Radwegenetz von über 300 Kilometern entwickelt werden, um das gesamte Gebiet mit einem leistungsstarken, attraktiven und sicheren Netz zu verbinden. Gemäss dieser Strategie planen die Gemeinden Prez, Matran, Avry, Givisiez, Düdingen, Neyruz, Villars-sur-Glâne und Granges-Paccot insbesondere die Erweiterung ihrer bestehenden Langsamverkehrsverbindungen (CHF 18 Mio.), um deren Anbindung an Schulen, Bahnhöfe, öffentliche Räume sowie an bestehende Netze wie die TransAgglo zu gewährleisten.

Neue Velostation am Bahnhof Freiburg mit 500 Abstellplätzen für Fahrräder

Als Ergänzung zum Ausbau der Fahrradinfrastruktur sieht das AP5 vor, das Angebot an Fahrradabstellplätzen zu erhöhen. Eine neue Velostation (CHF 7,6 Mio.) im Bereich des Alten Bahnhofs von Freiburg ist als Ergänzung zum neuen westlichen Zugang zum Bahnhof vorgesehen. Darüber hinaus sind in der gesamten Agglomeration fast 500 Fahrradabstellplätze geplant.

Massnahmen zur Sicherung und Entwicklung von Fuss- und Radwegen

Um den Langsamverkehr zu verbessern und sicherer zu machen, sind verschiedene Projekte zur Neugestaltung des öffentlichen Raums geplant. In Neyruz sieht das Projekt zur Aufwertung der Dorfdurchfahrt - Sektor Zentrum - (CHF 8 Millionen) vor, die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Lebensqualität in diesem stark vom Verkehr betroffenen Sektor zu erhöhen, während das Projekt zur Aufwertung der Achse von Marly (CHF 29 Millionen) die Verbreiterung des Abschnitts Jonction-Giratoire de la Gérine vorsieht, um eine neue Busspur, Radwege und Trottoirs einzurichten. In Freiburg soll das Projekt zum Bau einer Unterführung unter den SBB-Gleisen zwischen dem Tour-Henri und der Rue du Criblet (CHF 7 Millionen) die künftige Rechtsfakultät der Universität Freiburg mit dem Stadtzentrum verbinden.

Im Sensebezirk sind ebenfalls Projekte zur Sicherung von Wegen für den Langsamverkehr in der Nähe von Schulen geplant (CHF 500'000), wie die Einrichtung eines Trottoirs in St-Ursen, die Verlegung eines Weges in Tafers und die Verlegung eines Fussgängerstreifens in Giffers. In Düdingen sieht das Projekt zur Neugestaltung der Südausfahrt (CHF 4,5 Mio.) in Verbindung mit dem Valtraloc-Projekt zur Neugestaltung der Ortsdurchfahrt seinerseits die Einrichtung von Radwegen und eines sicheren Fussgängerbereichs in der Zone 30 an den betroffenen Kreuzungen vor.

Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs bis 2032

In Übereinstimmung mit den Energie- und Klimazielen 2050 des Bundes und des Kantons planen die Agglomeration Freiburg, die TPF und der Staat Freiburg zudem, die städtische Flotte des öffentlichen Verkehrs bis 2032 vollständig zu dekarbonisieren (CHF 16 Millionen). Nach der vollständigen Elektrifizierung der Linie 4 im Jahr 2022 sieht das Programm parallel dazu die Einrichtung von Infrastrukturen vor, die diese Dekarbonisierung ergänzen, wie die Bereitstellung von Schnellladestationen an den Endhaltestellen und Nachtladestationen für Fahrzeuge ohne Fahrleitungen.

Ladestationen zur Förderung der Elektromobilität

Die Agglomeration plant auch, die Elektromobilität von Privatpersonen zu fördern. In verschiedenen Gemeinden der Agglomeration, darunter Le Gibloux, Belfaux, Tafers, Freiburg, Villars-sur-Glâne, St-Ursen, Giffers und Düdingen, sollen Ladestationen (CHF 225'000) installiert werden, um die Bevölkerung dabei zu unterstützen, Elektrofahrzeuge gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu bevorzugen und den mit der Suche nach Ladestationen verbundenen Verkehr zu verringern.

Bewahrung und Aufwertung von Natur und Landschaft

Massnahmen für einen erhöhten Stellenwert der Natur in der Stadt und zur Erhaltung der Biodiversität

Ausserdem wurden zahlreiche Massnahmen im Zusammenhang mit der Erhaltung von Natur und Landschaft in das AP5 aufgenommen, um eine Siedlungsentwicklung zu gewährleisten, die die Biodiversität respektiert und Grünflächen aufwertet. In Freiburg beispielsweise soll das Projekt zur Revitalisierung der Saane das Hochwasserrisikomanagement erleichtern und neue Erholungsräume schaffen, während gleichzeitig die natürlichen Funktionen des Flusses aufgewertet werden. Um die Präsenz von Grünflächen zu stärken und sie zu Spiel-, Erholungs- und Begegnungsräumen für alle Altersgruppen zu machen, planen zudem zahlreiche Gemeinden wie Cottens, Neyruz, Granges-Paccot, Givisiez, Matran, Freiburg oder Corminboeuf die Neugestaltung und Aufwertung ihrer örtlichen und ortsnahen Parks.

Im Rahmen des strategischen Sektors Chamblioux-Bertigny, der insbesondere auf die Entwicklung zweier neuer städtischer Pole parallel zum Projekt der Überbauung der A12 ausgerichtet ist - den Gesundheits- und Arbeitspol und den Pol Jura-Chassotte -, ist eine Vorstudie vorgesehen, um die Schaffung eines Agglomerationsparks zu projektieren, der die beiden Pole untereinander und mit den anderen Grünflächen des Sektors verbindet.

Schliesslich ist eine Studie zur Planung der Integration von Strategien und Massnahmen auf der Grundlage des Konzepts der „Schwammstadt“ (sponge-city) im AP5 enthalten, um die Schaffung von urbanen Räumen zu fördern, die resilient gegenüber Klimawandel und Hochwasserrisiken sind.

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